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455 25. Beirût.

Ankunft. Die Einfahrt in die Bucht von Beirût ist prachtvoll; im
Hintergrund erhebt sich der Libanon mit dem schneebedeckten Sannîn
(S. 522). Die Gasthöfe senden ihre Agenten an Bord, denen man auch
am besten das Gepäck zur Zoll Visitation (vergl. S. 9) überweist; das
Landen geht mit grösserer Ordnung vor sich als in Yâfa. Von der Douane
wendet man sich gleich rechts die Christenstrasse hinauf.

Barken von und nach den Dampfschiffen in Gesellschaft für den einzel-
nen
höchstens 1 fr. und eine kleine Zulage für grösseres Gepäck; eine Barke
für mehrere Personen 4 fr. Die Douane ist von früh 6 Uhr bis Son-
nenuntergang
offen. Ein Trinkgeld von 12 fr. hilft über jede Gepäck-
revision
hinweg; auch das Abgeben des Passes lässt sich umgehen. Hat
man das Gepäck bei Tage über die Douane an Bord gebracht, so kann
man sich auch spät Nachts von jedem beliebigen Punkte aus einschiffen.

Gasthöfe: *Hôtel d’Orient (Pl. a), gehalten von Niccolas Bassul, einem
freundlichen, zuvorkommenden Araber, der von allen Sprachen einige
Worte versteht; *Hôtel Bellevue (P. b), von dem Griechen Andrea
Bucopulos
gehalten, beide am Meere am südl. Ende der Stadt, in schöner
Lage und allen europ. Anforderungen entsprechend; Tagespreis 15 fr.;
gute Weine. 2. Ranges und von levant. Geschäftsreisenden besucht:
Hôtel d’Europe (Pl. c), auch Restaurant, von J. B. Derricadère, einem
Franzosen, gehalten, in der Stadt, im 2. Stock des sogen. Chân Fachri
Bey
. 3. Ranges ist schliesslich das Hôtel de Byzance (Pl. d), von dem
Araber Dimitri Jagundi gehalten, nur für den Nothfall hier angegeben.

Bier- und Kaffehäuser liegen meistens am Meere in der Nähe der
Hotels; sie sind meist von Griechen gehalten; das seichte Wesen der
Beiruter Stutzer macht sich dort breit; nicht für Damen. Sehr oft spielen
böhmische Musikbanden. In Betreff der Speisen und Getränke sind diese
Locale nicht zu empfehlen. Der Oekonom des deutschen Vereins (s. u.),
Pross, ein Würtemberger, hält in einem anstossenden Local eine Wein-
und Bierwirthschaft, das beste Local dieser Art in Beirût.

Von arabischen Kaffehäusern sind ihrer Lage wegen zu nennen das
Kaffehaus am Râs Beirût beim preussischen Hospital und die Café’s bei
der Douane. Eine Tasse 2030 Para; Nargile ebenso. Besonders in den
Café’s bei der Douane lässt sich das Treiben der einheimischen Bevölke-
rung
beobachten.

Deutscher und schweizer. Verein (Pl. 25), in welchen Fremde leicht
Zutritt erhalten; viele Zeitungen; gutes Wiener Bier das Glas 50 c., an-
dere
Getränke nach Tarif.

Geld-Verhältnisse. Banquiers.

Piaster Para
1 Livre Sterling = 126. 10
1 Livre turque = 115.
1 russ. Imperial = 102.
1 Napoleon d’ or = 100.
1 Ducat = 59.
1 Colonnato = 26. 20
Piaster Para
1 5 = 25.
1 Silber-Medjîdi = 22. 30
1 Silber-Rubel = 19. 30
1 Oesterr. Gulden = 12. 20
1 Shilling = 6.
1 Franc = 5.

Auf den türkischen Scheidemünzen von 10, 20 Para und 5, 6 Piaster sind
1012½% Agio, um damit auf das Niveau des Curses für europäische
Münzen zu kommen; letztere sowie die türk. Silbermünzen haben einen
um 1415% höheren Curs als den gesetzlichen Regierungscurs (sagh).

Als Bankinstitut besteht die Banque Ottomane (Pl. 4); ausserdem
befassen sich fast sämmtliche europäischen Häuser mit Bankgeschäften.
Die grösseren deutschen und schweizerischen Häuser sind: Amsler & Hülse,
Weber & Co., Lütticke & Co., Kläsi Speich & Co., F. Leithe, Fr. Wehner.

Beirût ist der Mittelpunkt des syrischen Handels, wesshalb man sich von
hier aus leicht Geld in das Innere anweisen lassen kann.